Das Jahr 2020 - Volker's Boatbuilder Log

Volker's Boatbuilder Log
Building the (modified) Glen-L Riviera
Surf
Direkt zum Seiteninhalt
Das Jahr 2020

Das Jahr 2020 stand ziemlich im Zeichen von Corona und meinem ziemlich lädierten linken Knie. Im April erhielt ich die Nachricht das, dass Knie ersetzt werden müsse und ich fing an mich nach einer geeigneten Klinik umzusehen. Ab Mai wurden dann alle planbaren OPs wegen der Corona Pandemie untersagt. Also keine Chance auf einen Termin und damit weiter humpeln.
Genug gejammert!
Um wieder ein bischen in Schwung zu kommen habe ich angefangen die Drainage-Löcher für die Bilge zu fräsen. Etwas das gerne vergessen wird, aber ungeheur wichtig ist. Wenn der Rumpf aus irgend einem Grund Wasser aufnimmt, Wasserschlag, Regen oder Undichtigkeiten, soll sich das Wasser am tiefsten Punkt in der Bilge sammeln und wird von dort über Bord gepumpt werden. Ohne Drainage-Löcher an jeder Querspante würde das Wasser hängen bleiben und sich zwischen jeder der Spanten ein netter kleiner Pool bilden. Da diese Löcher nach Möglichkeit direkt an die Bordwand grenzen, kann man sie nahezu unmöglich später, nach dem Schliessen der Bordwand, bohren.    
Über den Sommer habe ich dann angefangen die "Außenhaut" der Riviera zu montieren. Das Verfahren nenn sich "Cold Molding" also Kalt Formung. Dabei werden die Aussenwände aus Muliplexstreifen mit einer Stärke von 4mm geformt. In Bereichen mit starken Wölbungen z.B. im Bug-und Heckbereich werden sehr schmale Streifen, ca. 7cm breit, verwendet und in einem Winkel von ca 45°aufgebracht. Nur so ist es möglich der Form der Spanten, vollflächig aufliegend, zu folgen. Da 4mm Wandstärke natürlich viel zu wenig ist, muss dieser Vorgang im Bereich des Unterwasserschiffes vier mal und an der Bordwand drei mal wiederholt.

Jeder Streifen muss genau an den Vorgänger angepasst werden, so das die Fläche nach Möglichkeit ohne Fugen entsteht (<0,5mm). Dazu muss jeder dieser instabilen Streifen (4mm Stärke sind auf einer Länge von ca 1m ziemlich instabil) in Form gehobelt und angepasst werden. Da sind manchmal  5 bis 10 Wiederholungen erforderlich, bis es endlich passt.
Um das Werstück bei jedem Hobelvorgang nicht zeitaufwändig einspannen zu müssen habe ich mir einen kleinen Helfer gebaut. Einfach ein senkrecht stehendes Brett, etwas schmaler als die meisten der Multiplexstreifen und eine Leiste die den Streifen mit einer Art Presspassung festhält.
Es ist immer wieder erstaunlich wieviel Zeit man sparen kann wenn man in diese kleinen Helfer investiert.
Während der Boden in weiten Teilen sehr flach verläuft und man mit dem Verkleben der Streifen gut voran kommt (ca. 1,5m je Tageseinsatz) wird es an der Bordwand ziemlich kniffelig. Das Heck der Riviera ist extrem gerundet und entsprechend viel Spannung kommt auf die Leisten. Der Bugbereich ist sartk konkav gewölbt und es bedarf ziemlich viel Druck um die Aussenhaut an die Leistenkonstruktion zu pressen.  
Um diesen Anpressdruck während dem Verkleben zu erzeugen verwende ich vorwiegend meinen Elektrotacker. Da alle Tacker-Klammern nach dem trocknen der Verklebung wieder entfernt werden müssen und um die Oberfläche vor Schlagmalen zu schützen verwende ich ein Kunstoff-Gurtband. So lassen sich die Klammern deutlich besser wieder entfernen. Nur um mal einen Eindruck zu vermitteln, bei jeder Schicht der Aussenwände sprechen wir von ca. 4000-5000 Klammern die rein und wieder raus müssen!!!
Ende des Jahres war dann die erste Schicht der Aussenhaut weitgehend fertiggestellt. Zum ersten Mal kann mann die Grundform des Rumpfes sehen und fühlen.
Ein ziemlich cooler Meilenstein.

Created with WebSite X5
Zurück zum Seiteninhalt